Debitkarte: PostFinance öffnet durch Co-Branding den EFT-Markt in der Schweiz

19. Oktober 2021

Debitkarte: PostFinance öffnet EFT-Markt | treibauf

In der Schweiz erfreut sich die PostFinance Card als bargeldloses Zahlungsmittel schon seit vielen Jahren grosser Beliebtheit. Jetzt ersetzt die PostFinance, wie auch andere Banken, Schritt für Schritt ihre alte Karte durch die neue Debit Card PostFinance.

Neben den Vorteilen, die diese Debit Mastercard Karteninhaber:innen bietet, bringt das Co-Branding auf dieser neuen Debitkarte Veränderungen für den Schweizer EFT-Markt. In diesem Artikel erfahren Sie die Gründe dafür – und welche Konsequenzen das für Acquirer und Händler:innen bedeutet.

Inhalt des Artikels

    Warum die PostFinance Card bisher den EFT-Markt in der Schweiz massgeblich geprägt hat

    Die PostFinance Karten haben in der Schweiz eine sehr hohe Marktabdeckung: Denn fast jede dritte Debitkartentransaktion wird hier über eine PostFinance Card abgewickelt. Das Marktvolumen ist also riesig.

    Bisher haben die alten PostFinance Cards, jedoch, genau wie die SBB-Karte oder die REKA, nur den Schweiz-spezifischen EP2-Kommunikationsstandard unterstützt. Dieses grosse Marktvolumen war bisher also nur den Acquirern vorbehalten, die diesen Kommunikationsstandard unterstützen (allen voran Worldline).

    Was ist der EP2-Standard – und warum war es bisher so wichtig?

    Der EFT POS 2000-(kurz EP2) Standard definiert die Abwicklung von EFT-Transaktionszahlungen im bargeldlosen Zahlungsverkehr innerhalb der Schweiz.

    Der Verein Technical Cooperation EP2, der die EP2 Spezifikation etabliert hat, bildet die Basis für die Zusammenarbeit von Schweizer Acquirern und dem Verband Elektronischer Zahlungsverkehr (VEZ).

    Alle Hersteller von EFT-Terminals, die in Schweizer Geschäften und gastronomischen Betrieben verwendet werden, mussten ihre Geräte vor der Vermarktung durch eine EP2-Prüfung zertifizieren lassen.

    Im Umkehrschluss bedeutete das bisher, dass ausländische Acquirer sich diesem Standard anpassen mussten, um im Schweizer Markt überhaupt Fuss fassen zu können. Da eine solche Anpassung jedoch im Verhältnis zum kommerziellen Potenzial des Schweizer Markts sehr aufwändig war, kam sie meist einem Marktausschluss gleich.

    Was ändert sich durch die neue Debitkarte der PostFinance?

    Mit dem Mastercard Co-Branding auf der neuen PostFinance Debitkarte bietet die Bank jetzt neben dem EP2 Standard noch den internationalen Mastercard Standard. Damit können jetzt auch ausländische Acquirer problemlos die PostFinance Debitkarte abwickeln – und damit am grossen Marktvolumen dieser Debitkarten partizipieren.

    Natürlich bietet die PostFinance Debitkarte auch den Karteninhaber:innen jede Menge Vorteile: Denn damit können sie ihre PostFinance Card nicht mehr nur innerhalb der Schweiz, sondern auch im internationalen Ausland und für Käufe im Internet problemlos einsetzen.

    Das offizielle Statement der PostFinance in englischer Sprache finden Sie hier.

    Die Bedeutung von Co-Brandings auf Debit- und Kreditkarten

    Co-Brandings auf Bezahlkarten haben Auswirkungen auf den EFT-Markt, da sie

    • durch zusätzliche Standards Markthürden verringern
    • mehr Acquirern erlauben, die Karte abzuwickeln
    • Händler:innen mehr Freiheit bei der Auswahl der passenden Acquirer schenken
    • Karteninhaber:innen erlauben, die Karten an mehr Standorten (v.a. auch im Ausland) zu verwenden

    Welche Konsequenzen hat die neue PostFinance Debitkarte für Händler:innen?

    Für Händler:innen bedeutet das neue Co-Branding der PostFinance Debitkarte mehr Freiheit bei der Auswahl der passenden Acquirer. Denn durch den zusätzlichen Mastercard Standard sind sie jetzt nicht mehr nur auf die Acquirer angewiesen, die den EP2-Standard unterstützen (wie z.B. Worldline).

    So können sie jetzt die Services und Gebühren unterschiedlicher Acquirer vergleichen – und den optimalen Acquirer für Ihre Anforderungen auswählen. Übrigens: Um immer einen Überblick über alle verarbeiteten Debitkarten und Kreditkarten sowie die dabei anfallenden Gebühren zu haben, empfehlen wir die Reconciliation Software Matchbox mit ihrer praktischen Dashboard-Funktion.

    Bleibt nur noch der grosse IT-Aufwand, der normalerweise beim Acquirer-Wechsel durch die Integration neuer Terminals in das eigene Bezahlsystem entsteht. Hier helfen die Pepper-Lösungen: Als universell funktionierende Schnittstellen, erleichtern sie die Anbindung von über 150 verschiedenen Kartenterminals an alle gängigen Kassensysteme – und bilden damit die Basis für einen schnellen und reibungslosen Acquirer-Wechsel.

    Welche weiteren Konsequenzen die neuen Debitkarten von Mastercard und Visa für Händler:innen haben, haben wir hier für Sie zusammengefasst.

    Zusammenfassung

    Die PostFinance Card ist in der Schweiz weit verbreitet. Während die alten PostFinance Cards nur den Schweiz-spezifischen EP2 Kommunikationsstandard unterstützt haben, unterstützen die neuen PostFinance Debitkarten jetzt zusätzlich auch den Mastercard Standard.

    Während der EP2-Standard bisher nur von Schweizer Acquirern (allen voran Worldline) abgewickelt werden konnte, öffnet das Co-Branding auf der neuen PostFinance Debitkarte den Schweizer EFT-Markt jetzt auch für Acquirer aus dem Ausland.

    Für Händler:innen wiederum bedeutet das, dass sie mehr Freiheit bei der Wahl der Acquirer (und damit mehr Verhandlungsspielraum) haben.

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